Hoher Besuch auf dem Engelberg
Nachricht / Pressemeldung vom: 23.06.2008
Großheubacher Wald weckt bundesweit Interesse
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Seit drei Jahren bewirtschaftet die Gemeinde Großheubach als erste in Unterfranken ihren Wald nicht mehr in Eigenregie, sondern hat ihn an einen privaten Bewirtschafter, die Firma Hess Forst aus Kirchzell verpachtet.
Dieses "Großheubacher Modell" hat das Interesse des Deutschen Forstvereins geweckt. Jener berufsständischen Vereinigung der deutschen Forstleute, die sich für die Optimierung der Waldwirtschaft einsetzt.
Der Präsident dieser über 100 Jahre alten Institution, Dr. Anton Hammer, besuchte am Samstag, 21. Juni 2008, Großheubach, um sich von Bürgermeister Günther Oettinger und Pächter Karlheinz Hess das neuartige Pachtmodell vor Ort erläutern zu lassen.
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Künftig besseres Holz ernten
Dr. Hammer ließ sich von Diplom-Forstwirt Mathias Geisler den fascettenreichen Forst in einer Waldbegehung vorstellen. Dabei unterrichtete er sich über bisherige und künftige Pflegemaßnahmen. Bürgermeister Oettinger berichtete aus der Großheubacher Ortsgeschichte, dass der Gemeindewald bis 1957 noch der Streunutzung unterlegen habe. "Die Großheubacher haben das Laub zur Einstreu des Viehs gesammelt. Das war ein Nährstoffentzug für den Wald, der ohnehin mageren Sandsteinböden noch nährstoffärmer gemacht hat und die Bäume entsprechend langsamer wachsen ließ." Magerer Zuwachs auf mageren Böden - diese missliche Lage will die neue Bewirtschaftungsform künftig verbessern.
Den Wald in seiner komplexen Bedeutung unterstreichen
Weil der Engelberg ein optisches Filetstück Churfrankens ist und jährlich rund 250.000 Besucher begeistert, besprachen die Fachleute auch die so genannte Waldästhetik, das ist das attraktive Erscheinungsbild des Forstes. Dazu regte Dr. Hammer an, durch Maßnahmen, die über die üblichen Aufgaben der Beforstung hinausgehen, besonders markante Baumgruppen in ihrer Entwicklung zu fördern.
Bürgermeister Oettinger, Diplom-Forstwirt Geisler und Präsident Dr. Hammer besprachen auf dem Engelberg Wegweisendes für den Gemeindewald.
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Überhaupt betonte der Präsident die Bedeutung der Bevölkerung und der Besucher für den Großheubacher Wald. Weil es nicht heißen müsse, "der Wald", sondern "unser Wald", solle die Bedeutung des regionalen Waldes am Bayerischen Untermain für Holznutzung und Naturerholung, für Regionalklima und Wasserhaushalt, für touristische Attraktivität und nicht zuletzt für die Artenvielfalt von Flora und Fauna noch mehr unterstrichen werden. Gerade am Engelberg sieht Dr. Hammer "durch Wanderwege und witerführender Möglichkeiten der Besucherlenkung" die Chance gegeben, den Menschen im Wald seine Unverzichtbarkeit zu veranschaulichen. Dr. Hammer zeigte sich von seiner Visite im Großheubacher Gemeindewald sehr angetan. Ein Eindruck, den der Abschluss der Besprechungen in der Klosterschänke noch unterstrichen hat.
Aktuelles Schaufenster - NEWS Verlag - Juni 2008
Veröffentlicht am: 23.06.2008