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In den Wald muss mehr Licht kommen

Nachricht / Pressemeldung vom: 02.07.2006

Großheubach. Bürgermeister Günther Oettinger, Gemeinderäte, Jagdgenossenschaft, die Jagdpächter Karl-Peter Kothe und Helmut Fiedler sowie einige Bürger haben sich am Samstag an Hand von Themenschwerpunkten ein Bild vom allgemeinen Zustand des Gemeindewaldes gemacht und die aktuelle Wald-Wild-Situation erörtert.

Angeführt wurde der Trupp von Karlheinz Hess, dessen Firma die Waldbewirtschaftung in Großheubach angepachtet hat. Sein Mitarbeiter Mathias Geisler gab Einblick in die Arbeiten und die Zielsetzung. Dabei machte der angehende Diplom-Ingenieur der Forstwirtschaft, der kurz vor dem Abschluss seines Studiums steht, deutlich, dass bei dem in Deutschland einmaligen Pilotprojekt neben der Bewirtschaftung die Pflege steht.

Wichtige Erkenntnisse hat der Waldbegang in Großheubach allen Teilnehmern gebracht. Das Unternehmen Hess, das den Gemeindewald bewirtschaftet, erläuterte die bisherigen Arbeiten und die Ziele.

Karlheinz Hess zeigte sich erfreut über den in kurzer Zeit erreichten Erfolg in der Waldpflege, der die Kritik am Projekt deutlich reduziert habe. Kein Hehl machte er daraus, dass er als Unternehmer von der wirtschaftlichen Seite abhänge, dass aber dazu die Pflege, wozu auch die Instandhaltung der Waldwege zählt, bei ihm einen hohen Stellenwert einnimmt. Neue Zielsetzung für ihn sei es, Gruppierungen für den Waldaufbau zu finden und über ein Sponsoring abteilungsweise den Waldaufbau zu intensivieren.
Anhand von interessanten Waldbildern, so der Bürgermeister, sei der Erfolg deutlich erkennbar. Mathias Geisler erläuterte, dass im »Unterwald« in der Abteilung Lachental bisher nur schlechtes Holz herausgenommen worden sei, um das dringend nötige Licht vermehrt in den Wald zu bringen. Dadurch werde die Bodenbeschaffenheit verbessert und die bisher schlechten Voraussetzungen für Eiche und Buche kehrten sich in der Folge ins Gegenteil um. Mit dem Licht gehe laut Geisler in den nächsten drei Jahren eine vorzeigbare Naturverjüngung einher. Hier laute das ziel einen guten Bestand für die beiden Laubbaumarten zu erreichen, deshalb werde die Kiefer herausgenommen.
Jagdpächter Karl-Peter Kothe fragte nach, warum erst jetzt durch die private Firma Hess Licht in den Wald gebracht werde. Er kritisierte, dass dies zuvor auch durch die staatliche Betreuung hätte erfolgen können. Als privates Unternehmen könne man schneller auf die Wirtschaftlichkeit reagieren und sei nicht auf einen manifestierten Holzeinschlag fixiert, führte Karlheinz Hess aus. Holz müsse vor allem auch dann auf den Weg gebracht werden, wenn der Absatz in der Wirtschaft gewährleistet sei.
Im Fichtenbestand vermerkte man einen zu engen Stand der einzelnen Bäume. Hinzu produziert die Staunässe viel faules Holz. Die Krone sollte im Verhältnis zum Stamm etwa ein Drittel der Gesamthöhe ausmachen. Die Folge bei gehörigem Platz sei ein größerer Stammdurchmesser, so die Forstleute. Im »Oberwald« informierte sich der Trupp in der Abteilung »Schneidshecke« über die Jungbestandspflege in der Eiche. Die Abteilung »Ospisrain« weist einen Fichtenbestand auf wenig geeigneten Standorten auf und im Buchwald wurden die Jungbestandspflege und die Jungdurchforstung in der Kiefer erörtert.
Bürgermeister Oettinger erinnerte daran, dass alle Erkenntnisse im Wald auf das Standortgutachten zurück zu führen seien, das man vor zehn Jahren in Auftrag gegeben habe. Im Spätjahr will man erneut den Wald begehen. Dieser Begang soll für den dreijährigen Abschussplan, der 2007 beginnt, wichtige Erkenntnisse liefern. Auch ein Motorsägen-Lehrgang soll stattfinden. Der Kurs wendet sich an alle, die Brennholz selber machen.
 
(Der Artikel wurde veröffentlicht im Main-Echo - Miltenberger Tagblatt - Ausgabe vom 03. Juli 2006)

Veröffentlicht am: 02.07.2006

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