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Wittgensteiner Fichten bald in Bombay

Nachricht / Pressemeldung vom: 10.03.2007

Containerverladung beschleunigt Holzabfuhr aus dem Wald - Indien ordert 5 000 Festmeter - Anschlussgeschäft in Planung

Von Karl-Peter Rasche (Text und Fotos)

Erndtebrück. (wp) Weite Wege sind für Brummi-Fahrer Harald Schwarz Alltag. Aber so weit in den Wittgensteiner Forst hat sich der Cuxhavener noch nie vorgewagt. Tief im Elberndorftal steht sein gewaltiger Container-Laster neben einem Holztransporter und wird Stamm um Stamm befüllt. Die Wittgensteiner Fichten haben eine lange Reise vor sich, zunächst nach Bremerhaven - und dann nach Indien.

Harvester im Einsatz: 50 000 bis 60 000 Festmeter Fichten hat der Orkan „Kyrill” allein im Revier Elberndorf umgelegt.
„Das ist Holz, um das ich mir keine Gedanken mehr machen muss.” Revierförster M. Mennekes

Es ist ein ungewöhnliches Geschäft, das der Staatsforst abgeschlossen hat. Aber es ist eins, das bei der Lösung der enormen Absatz- und Logistikprobleme nach dem Orkan „Kyrill” in der Region hilft. 5 000 Festmeter Wittgensteiner Fichte haben die Inder allein für das erste Halbjahr geordert - ein Anschlussgeschäft ist schon geplant. 500 Festmeter Fichtenstammholz mittlerer Güte werden pro Woche im Elberndorftal verladen. „Bei uns wäre das Bauholz. Ich gehe auch davon aus, dass es in Indien dann auch so weiterverarbeitet wird”, sagt Peter Lemke vom Forstamt Hilchenbach. Im Grunde genommen kann ihm das aber auch egal sein. Wichtiger ist, dass der Abfluss des Holzes aus dem Wald, „unser größtes Problem”, mit dem Container viel schneller funktioniert als auf konventionellem Weg. Der Container-Lkw parkt auf einem befestigten Weg am Waldrand, der allradgetriebene
Langholztransporter schafft die Stämme über die arg verschlammten Waldwege heran. Der Fahrer muss sie dann nur noch per Kran in den Container verladen und kann schon wieder umdrehen.

Filigranarbeit: Mit dem Kran werden die zwölf Meter langen Fichtenstämme
in den Überseecontainer verladen.

Harald Schwarz macht sich inzwischen mit dem Container, gefüllt mit 12 Meter langen
Fichtenstämmen, insgesamt rund 28 Festmetern, auf den Weg nach Bremerhaven. 10 bis 12 Fuhren gehen so täglich auf die Reise - mit dem Langholzlaster wären es vielleicht zwei.
„Das ist Holz, um das ich mir keine Gedanken mehr machen muss, wenn demnächst der Käferflug einsetzt”, freut sich Revierförster Matthias Mennekes. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. 50 000 bis 60 000 Festmeter hat der Orkan „Kyrill” allein im Revier Elberndorf zu Boden gestreckt. Die aufzuarbeiten, ist sein kleinstes Problem. „Das wäre innerhalb einiger Monate zu schaffen.” Genug Kapazitäten sind bei den entsprechenden Fachfirmen vorhanden, weil die Sturmschäden ja nur regional aufgetreten sind: „Aber irgendwie muss das Holz ja auch aus dem Wald heraus.” Und es muss, wenn es denn nicht per Container Richtung Indien abfließt, auch zwischengelagert werden. Deshalb ist seit gestern bei Altenteich auch ein Nassholzlagerplatz für 20 000 Festmeter eingerichtet worden. Es gäbe auch noch die Möglichkeit der chemischen Konservierung. „Aber das ist”, nicht nur für Matthias Mennekes, „nur der letzte Ausweg”.
 
Rothaarsteig bald frei
Während die ersten Wittgensteiner Stämme schon auf dem Weg nach Bombay oder
Karatschi sind, wird auf dem Zinser Rücken weiter gesägt und verladen. Zwei Harvester und entsprechende Rückemaschinen und Holzstransporter sind im Einsatz. Und im Forstamt arbeitet man weiter an einer zeitnahen Vermarktung.
„Vom Internet bis zu Fachzeitschriften und Holzgroßhändlern nutzen wir alle Möglichkeiten”, sagt Peter Lemke. Weitere Containerfrachten wären ihm lieb. Ein Teil der Fichtenstämme soll, so ergänzt Matthias Mennekes, auch auf die Schiene gehen. „Aber die Bahn ist da oft nicht so flexibel.” Touristisch gibt es unterdessen einen ersten Lichtblick. In einigen Wochen soll der Rothaarsteig zumindest im Bereich des Staatsforstes wieder offen sein. Auf etliche Fichten am Wegesrand werden die Wanderer dann aber verzichten müssen.
 
Aus der Wittgensteiner Post vom 10.03.2007

Veröffentlicht am: 10.03.2007

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